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Venus

Venus
NASA - Mond mit Venus am Taghimmel Foto: AGO

Der Planet Venus wird auch als Morgen- und Abendstern bezeichnet. Von Sonne und Mond abgesehen ist er der weitaus hellste Himmelskörper. Wie schon Merkur, ist auch Venus am besten einige Zeit vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang zu beobachten. Geübte Beobachter schaffen es, Venus mit einem Fernglas am Taghimmel zu finden.

Aber Achtung: Weil sie sich, von der Erde aus gesehen, nie weit von der Sonne entfernt, unbedingt einen Beobachtungsstandort im Schatten wählen. So gerät man nicht in Gefahr mit dem Fernglas in die Sonne zu blicken.

Venus ist ständig von dichten Wolken umhüllt. Mit optischen Hilfsmitteln bleibt dem Beobachter ein Blick auf die Venusoberfläche verwehrt. Die neuesten Bilder der Venusoberfläche basieren auf Radarmessungen der Sonde Magellan, die mit dem Computer visualisiert wurden.

Aussergewöhnlich ist die langsame und rückläufige (retrograde) Rotation der Venus. Auf der Venus geht die Sonne also im Westen auf und im Osten unter. Ein Tag auf der Venus dauert 117 Erdentage. Die untere Atmosphäre der Venus-Gashülle besteht vor allem aus Kohlendioxid (96 %) und aus Stickstoff, die äusserst dynamische obere Atmosphäre vor allem aus Sauerstoff. Es fehlt auch eine wirksame Ozonschicht, so dass die ultravioletten Strahlen praktisch ungehindert auf die Venusoberfläche treffen und dadurch das Entstehen von Leben verunmöglichen. Die überdichte Atmosphäre der Venus-Gashülle verhindert, dass die Wärmestrahlung der Venusoberfläche entweicht. Es entsteht der sogenannte Treibhauseffekt, der die Temperaturen an der Oberfläche auf ca. 490 ° C ansteigen lässt. Der Atmosphären-Druck ist rund 90-mal grösser als auf der Erde. Die Wolkenoberschicht in 65 km Höhe zirkuliert 60-mal so schnell wie der Planet selbst von Ost nach West. Da aber in Bodennähe nur Windgeschwindigkeiten von 0,3-1,3 m/s herrschen, werden dort kaum grössere Staubmassen verweht.

Auf der Venus gibt es 963 Einschlagkrater. Der grösste, Mead, hat einen Durchmesser von 270 km. 60 % der Venusoberfläche ist nahezu flach. 16 % liegen unterhalb der Nullhöhe (definiertes mittleres Höhenniveau) und entsprechen den irdischen Ozeanbecken. 24 % sind Erhebungen über die Nullhöhe hinaus, davon sind 8 % Hochländer. Aus Radaraufnahmen der NASA-Sonde Magellan wurde ein Bild der Venusoberfläche errechnet.

Den Venera-Raumflugkörpern verdanken wir Aufnahmen vom Venusboden. Zu sehen sind Gesteinstrümmer von Staubkorn- bis Blockgrösse. Bei den extremen äusseren Bedingungen auf der Venus lag die Überlebensdauer der Landesonden eher tief. Venera 13 brachte es immerhin auf 127 Minuten Sendezeit. Venera 14 musste der Temperatur von +465 ° C und dem Atmosphärendruck von 94 Bar bereits nach 57 Minuten Tribut zollen.

Eigenschaften des Orbits
Grosse Halbachse0.723 AE (108.16 Mio. km)
Perihel - Aphel0.718 - 0.728 AE
Exzentrizität0.0068
Neigung der Bahnebene3.395°
Siderische Umlaufzeit224.701 Tage
Synodische Umlaufzeit583.92 Tage
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit35.02 km/s
Kleinster - grösster Erdabstand0.256 - 1.744 AE
Physikalische Eigenschaften
Äquator-, Poldurchmesser12'103.6 - 12'103.6 km
Masse4.869 · 1024 kg
Mittlere Dichte5.243 g/cm3
Fallbeschleunigung8.87 m/s2
Fluchtgeschwindigkeit10.36 km/s
Rotationsperiode243 Tage 27 min
Neigung der Rotationsachse177.36°
Geometrische Albedo0.65
Max. scheinbare Helligkeit-4.6m
Eigenschaften der Atmosphäre
Druck92 bar
Temperatur Minimum710 K (+437 °C)
Temperatur Mittel737 K (+464 °C)
Temperatur Maximum770 K (+497 °C)
Hauptbestandteile
Kohlenstoff96.5 %
Stickstoff3.5 %
Schwefeldioxid0.015 %


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